In Agenturen sind bewährte Arbeitsprozesse selbstverständlich: Ja, sie sind kreativ und iterativ, aber keinesfalls chaotisch. Denn mit der richtigen Strategie spart man nicht nur Zeit und Geld, sondern auch Kapazitäten und Frustration.
Wikipedia liefert uns folgende Definition: „Der Marketingprozess ist ein Kernprozess, der sich auf den Absatz eines Unternehmens bezieht. Hier erfolgt die Erkundung, Gestaltung und Erschließung der Absatzmärkte.“
Ein Marketingprozess beinhaltet also die notwendigen Schritte, um die Leistungen eines Unternehmens am Markt zu positionieren, die Bekanntheit zu steigern und dadurch Kunden zu gewinnen. Zu diesen Schritten gehören die Festlegung der Ziele, die Strategie, wie diese Ziele erreicht werden, die notwendigen Maßnahmen und die Erfolgsmessung.
Wie es in der Theorie üblich ist, gibt es auch beim Aufbau des Marketingprozesses unterschiedliche Herangehensweisen und Einteilungen. Im Wesentlichen besteht jeder Marketingprozess aus folgenden Schritten, auch wenn sie unterschiedlich benannt werden:
Diese ist essenziell als erster Schritt jeder Strategie: Wo stehen Sie? Was sind die Stärken und Schwächen Ihres Unternehmens bzw. der Leistung, um die es geht? Was sind die USPs? Löst die Leistung ein aktuelles Problem Ihrer Zielgruppe?
Neben der internen Analyse sollte auch eine externe Analyse Ihres Wettbewerbs und des relevanten Marktes stattfinden. Welche Chancen hat Ihre Leistung im Markt und gegenüber Ihrer Mitbewerber? Was machen Sie wirklich besser?
Leiten Sie die Marketingziele aus Ihren Unternehmenszielen ab. Jede Aktivität sollte auf den übergeordneten Unternehmenserfolg einzahlen. Falls Sie bisher keine Unternehmensziele definiert haben, tun Sie das jetzt. Sie geben Ihren täglichen Aktivitäten und den Mitarbeitenden eine Richtung. Dabei können sie ökonomisch (Umsatzsteigerung, Gewinnsteigerung, etc.) oder psychologisch (Kundenzufriedenheit, Bekanntheit, etc.) orientiert sein.
Eine Marketingstrategie beschreibt den Weg, wie Sie Ihre Marketingziele erreichen und welche Maßnahmen Sie dafür einsetzen sollten. Oft gibt es nicht nur eine Strategie: Je nachdem wie viele unterschiedliche Märkte Sie bedienen und wie unterschiedlich Ihre Zielgruppen sind, empfiehlt es sich, mehrere Marketingstrategien aufzusetzen, um sie möglichst genau auf Ihre Zielgruppen und -märkte abzustimmen.
Sie bezeichnen die konkreten Einsatzfaktoren des Marketings, z. B. Produkt-, Preis-, Distributions- und Kommunikationspolitik. Ein optimaler Marketing-Mix beschreibt die Kombination der Instrumente, durch die Sie die Marketingziele erreichen.
Eine kontinuierliche Erfolgsmessung ist erforderlich, um überprüfen zu können, ob Sie Ihre Marketingziele erreicht haben und – falls das nicht der Fall sein sollte – was Sie verbessern können. Üblicherweise werden hierfür Soll- und Ist-Werte verglichen.
Aus Erfahrung wissen wir natürlich, dass sich vieles aus der Theorie nicht eins zu eins in unsere Alltagspraxis übersetzen lässt. Es empfiehlt sich aber, den skizzierten Marketingprozess als Vorlage für Ihre Struktur zu verwenden. Es gibt Ihnen einen Anhaltspunkt, welche Fragen bei der Erstellung jeder Marketing-Aktivität unbedingt beantwortet werden sollten. Der Design Thinking Ansatz liefert Ihnen viele Tools, wie Sie die theoretischen Konzepte in die Praxis umsetzen.
Mit klaren Strukturen vereinfachen Sie nebenbei auch das Projektmanagement: Strukturierte Prozesse verlangen stets nach denselben Aufgaben. Mitarbeitende können Ihre eigene, effektive Arbeitsweise entwickeln und Zuständigkeiten nachhaltig verteilt werden. Steht die Einteilung einmal, kann sie auch auf zukünftige Projekte angewendet werden. So wird die Arbeitsweise effizienter und Sie sparen wertvolle Arbeitszeit.
Nutzen Sie den Prozess auch, um bestehende Kampagnen und Marketing-Aktivitäten zu überprüfen: Was hat bereits gut funktioniert und wo gibt es Verbesserungspotenzial?
Wenn Sie den Marketingprozess einführen, sollten Sie auf Folgendes achten:
Der oder die Projektverantwortliche koordiniert die Fortschritte und die Kommunikation zwischen allen Beteiligten. So werden die einzelnen Maßnahmen im selben Design, in derselben Tonalität und mit denselben Inhalten erstellt, immerhin steigert ein einheitlicher Auftritt den Wiedererkennungswert Ihrer Marke und Ihrer Leistung bei den Zielgruppen.
Gerade jetzt merken wir, welch eine Erleichterung digitale Tools für unseren Unternehmensalltag sein können. Nutzen Sie diese auch für Ihre Marketingprozesse, um die Kommunikation innerhalb des Teams transparenter, schneller und übersichtlicher zu machen.
Projektmanagement
Digitale Projektmanagement-Tools erleichtern es, Aufgaben zu verteilen, zu steuern und zu überprüfen. Der Status des Projekts und der einzelnen Aufgaben ist transparent und für alle nachvollziehbar.
Cloud-Systeme
Dokumente und Dateien können an einem zentralen Ort gesammelt werden und sind somit allen Beteiligten zugänglich. Eine transparente Struktur ist wichtig, um den Überblick zu behalten.
Sinnvoll ist es natürlich, diese Tools nicht nur im Marketing, sondern für das gesamte Unternehmen einzuführen.
Um neue, strukturierte Prozesse einzuführen, bedarf es meist der Unterstützung der Geschäftsleitung. Am ehesten überzeugen Sie sie, indem Sie darstellen, wie durch die neuen Prozesse Ressourcen gespart werden können – bei gleichbleibender oder sogar steigender Qualität. Schlagen Sie folgende Punkte zur Ressourcenreduktion vor, die Ihre Marketingprozesse optimieren:
Transparenz ist hier das A und O: Die Ziele, die Strategie, das Timing und die Aktivitäten können von allen Beteiligten jederzeit eingesehen und überprüft werden. Über ein geeignetes Projektmanagement-Tool, wie oben beschrieben, können sich alle Mitarbeitenden regelmäßig einen Überblick verschaffen: Zahllose Status-Meetings und endlose E-Mail-Verläufe werden überflüssig. Verzögerungen können vermieden und im Notfall nachverfolgt werden.
Design ist ein großer Kostenfaktor im Marketing. Gerade, wenn Sie dafür eine Agentur oder einen Freelancer beauftragen. Anstatt Layouts und Grafiken jedes Mal neu erstellen zu lassen, beauftragen Sie Ihren Dienstleister, Vorlagen und Templates zu erstellen, die Sie mit Ihren vorhandenen Programmen und Tools bearbeiten können. So können Sie beispielsweise Texte oder auch Bilder selbst anpassen.
Die Content-Erhebung und -Erstellung ist sehr zeitaufwendig, weswegen sie oft an externe Dienstleister abgegeben wird – das macht sie natürlich auch oft teuer. Allerdings ist es eine Investition, die sich durchaus lohnt: Sie nehmen zwar einmal viel Geld für beispielsweise ein Whitepaper, einen Case oder einen Fachartikel in die Hand, haben am Ende aber einen professionellen Text, den Sie weiterverarbeiten können. Picken Sie sich einzelne Passagen heraus und machen Sie daraus ein spannendes Social Media Posting oder eine Pressemitteilung. Den Möglichkeiten sind hierbei keine Grenzen gesetzt.
Achten Sie darauf, dass Sie Ihren Content an einem eindeutigen Ablageplatz speichern. So haben Sie das gebündelte Wissen an einem Ort und können immer dann darauf zugreifen, wenn Sie es brauchen. Erstellen Sie zudem einen Redaktionsplan, der nicht nur geplanten, sondern auch vorhandenen Content umfasst. Dadurch haben Sie immer eine Übersicht.
Neue Prozesse im Unternehmensalltag zu integrieren, ist keine leichte Aufgabe. Dafür braucht es Geduld, Zusammenhalt und Strategie. Aber nur durch Veränderung können wir Dinge verbessern. Wenn Sie einmal recherchieren, werden Sie merken, wie viel produktiver und effizienter Menschen arbeiten, wenn sie eine klare Struktur haben. Nutzen Sie das zu Ihrem Vorteil.
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